Die Sensorische Integration greift die Defizite der sonst zur normalen Entwicklung gehörenden Verarbeitung von Reizen auf.
Die Verarbeitung von Berührungen, Körperwahrnehmung und sonstigen Sinnesreizungen bildet hierbei die Grundlage. Alle über die Sinnessysteme erhaltenen Informationen werden so "integriert".
Durch diese Verarbeitung bilden sich im Gehirn Vernetzungen, die man zum Verarbeiten und Deuten der Reize im Leben braucht. Fehlen diese, so treten Defizite auf.
Bereits im Mutterleib und in frühester Kindheit entwickelt sich diese Sensorische Integration. Und gerade in diesem Zeitraum ist dies besonders wichtig, da hierbei die Grundlagen für alle zukünftigen Vernetzungen gelegt werden.
Diese Vernetzung aller aufgenommenen Sinneseindrücke bildet hierfür die Basis für den Erwerb und Erhalt der Sprache, Handlungsfähigkeiten, Lernen und Koordination von Bewegungen.
Was ist nun die sensorische Integrationstherapie nach Jean Ayres?
Als Begründerin gilt die Ergotherapeutin und Psychologin Dr. A. Jean Ayres.
In den 70er Jahren erhielt sie durch Forschungen im Bezug auf Lernstörungen mit anderen Wissenschaftlern das Ergebnis, dass bei diesem Problem eine Häufung von Störungen der Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen auftritt.
Auf diesem Wissen basierend entwickelte sie eine Behandlung abzielend auf die Verringerung dieser Hirnfunktionsstörungen und nannte diese
"Sensorische Integration".
Heute wird diese Therapieform immer weiterentwickelt und weltweit angewandt.
Erkennung einer Störung im Bereich der "Sensorischen Integration" erfolgt durch verschiedene in der Praxis vorhandenen Tests.
Erste Hinweise darauf können sein:
Sprachprobleme
AD(H)S
Schlafstörungen
Erhöhte Gewaltbereitschaft bzw. Aggression
Lernprobleme
Essprobleme
Verzögerung in der Entwicklung
Beitrag zur Sensorischen Integration auf BAYERN 2 als mp3: DOWNLOAD
Beitrag mit Erklärungen zum Thema SI in der Sendung "My-TV" des Senders TV-Berlin und ein Zeichentrickfilm - leider auf englisch!
Behandlung:
Nach einer Befunderhebung durch Tests und Gesprächen mit dem Patienten selbst oder seiner Angehörigen, zeigen sich für uns Stärken und Schwächen in der sensorischen Verarbeitung.
Mit diesen Informationen entwickeln wir einen Behandlungsplan zur Verbesserung der sensorischen Funktionen.
Durch das vorhandene Wissen über die Wirkung der Sinne untereinander und des Nervensystems im Gehirn, wird somit ein sehr guter Therapieerfolg erzielt.
Dabei muss man sagen, dass je jünger ein Patient ist, desto formbarer ist das Gehirn noch. Neue Vernetzungen werden schneller gebildet und die Therapie ist kurzfristiger.
So ist eine möglichst früh beginnende Behandlung erstrebenswert.
Allerdings ist auch bei Erwachsenen und Jugendlichen eine erfolgreiche Behandlung möglich, die dann allerdings länger andauern kann, da die Defizite meist durch vom Patienten selbst entwickeltes Verhalten schon überlagert werden und somit der Therapieverlauf und die Diagnostik verlängert werden kann.